Die Sonne scheint durch die großen Fenster der Aula des Heinrich-von-GagernGymnasiums, als die Neuankömmlinge gemeinsam mit Eltern, Verwandten und Freunden zur gemeinsamen Aufnahmefeier Platz genommen haben. Das Orchester unter der Leitung von
Herrn Dr. Bartel spielt Klezmer-Stücke zur Begrüßung. Die meisten der neuen Sextaner sind aufgeregt, und so mancher lehnt sich an Vater oder Mutter. Schulleiter Thomas Mausbach wendet sich in seiner Rede denn auch zunächst an die Kleinen. Er stellt die Mentoren vor, ältere Schüler, die sich um die Fünftklässler
kümmern und ihnen dabei helfen, sich in der neuen Umgebung wohl zu fühlen. Die Aussicht, neue Freunde zu treffen, erleichtere das morgendliche Aufstehen und sei ein weiterer Grund, mit Freude in die Schule zu gehen, fährt der Schulleiter fort. Ja und dann macht Herr Mausbach neugierig auf Felix, den Knaben aus dem Lateinbuch. „Bald freundet ihr Euch mit Felix an, er ist ein pfiffiger Junge“. Also, alleingelassen werden die Kinder nicht. Auch dass das Fach Englisch auf dem Stundenplan der 5. Klassen steht, wird vom Schulleiter betont, denn seit zwei Jahren wird es erfolgreich parallel mit Latein unterrichtet. Verlockend klingt auch das „Opernprojekt“, eine
gemeinsame Aktion der Schule mit der Oper Frankfurt, das über einen längeren Zeitraum geplant ist, demnächst anläuft und eine Reihe von Beteiligungsmöglichkeiten auch für die Neuen bietet. Der Wunsch, dass die alte Turnhalle durch eine neue ersetzt wird und die jungen Zuhörer sich bald in schönen Räumlichkeiten austoben können und diese besonders lange genießen können, wird wohl Realität, wie Herr Mausbach verkündet. Ganz besonders auf dem Herzen liegt dem Schulleiter, dass sich die jungen Menschen wohlfühlen, nicht nur bei Chips und Limonade. „Jeden Tag etwas zu Hause erzählen,
was ihr Neues gelernt habt“, ist sein Rat und „Es sollte jeden Tag etwas dabei sein, was ihr Besonderes gemacht habt, damit ihr euch so richtig wohlfühlt.“ Jetzt spricht er die Eltern direkt an, denn Eltern sollen zuhören, wenn die Kinder nach Hause kommen, „ob es sich um gute Dinge handelt oder um Sorgen“.
Frau Blumenthal, stellvertretende Vorsitzende des Schulelternbeirats, stellt anschließend verschiedene Elternaktivitäten vor wie das Sommerfest und nennt den "Verein der Ehemaligen und seiner Freunde". Sie lädt zum Abend „Eltern für Eltern“ ein, der
Möglichkeiten zum Kennenlernen, gleich zu Beginn des Schuljahres bietet, denn „ehe man übereinander redet, sollte man miteinander reden“.
Endlich ist es soweit, und jeder Schüler jeder einzelnen Klasse wird aufgerufen, nach vorne zu seiner Klassenlehrerin oder seinem Klassenlehrer zu kommen. In diesem Jahr sind es Frau Schott-Pieper, Herr Nickschick, Herr Quick und Herr Weschke. Jedes Kind erhält einen Button mit einem Gagern-Symbol, der, wie Herr Mausbach in seiner Rede erwähnte, zum Abitur wieder angesteckt werden kann. Und dann geht es über einige Etagen hinunter in den Hof und von dort in die Klassenräume. Die Sonne ist immer noch da und hat nichts anderes zu tun, als die Schatten auf dem großen Schulhof zu vertreiben und auf die Kinder zu warten, die nach einer halben Stunde auf ihre Eltern zurennen, die
geduldig an diesem großen Tag auf ihre Kleinen gewartet haben.
Insgesamt wurden 124 Sextaner in zwei unterschiedlichen Feiern aufgenommen.
Text: Roswitha Winter-Stein
Fotos: Benjamin Krumbein, Jonatan Steller, Karl-Friedrich Thoma