Donnerstagabend um ca. 22:00 Uhr starteten wir am Frankfurter Hauptbahnhof unsere langersehnte Orchesterfahrt nach Sylt.
Anfangs waren alle noch relativ wach und voller Vorfreude, doch schon bald schlummerten die ersten in den ungemütlichen Sitzen unseres Bummelzuges ein.
Gegen fünf Uhr morgens erreichten wir Hamburg (sogar Mc Donalds hatte noch zu!!!), wo wir in die Nord-Ostsee Bahn umstiegen, um unser Ziel nach dieser anstrengenden und fast schlaflosen Nacht zu erreichen. Wir fuhren durch die schöne, ebene Landschaft Schleswig-Holsteins, die noch mit einigen Nebelschwaden bedeckt war und erreichten schließlich über den Hindenburg-Damm den Bahnhof Westerlands.
Nachdem wir unsere Instrumente in der katholischen Kirche Westerlands abgestellt hatten und den netten Pastoralreferenten Sebastian von Melle kennengelernt hatten, der sich während unseres Aufenthalts in Sylt rührend um uns kümmerte, fuhren wir mit dem Bus zu unserer –etwas abseits gelegenen- Jugendherberge in Hörnum.
Anschließend gingen wir an den Strand und genossen das gute Wetter, das schöne Meer und den tollen Strand. Beim folgenden Mittagessen wurden wir von den Rettungsschwimmern Norman und Sven in die Bade- und Strandregeln eingewiesen (ich zitiere: Früher oder später ertrinkt hier jeder und das Wichtigste: Nicht senkrecht einbuddeln!).
Den Nachmittag verbrachten wir wieder am Strand und tankten Kraft für unseren großen Auftritt am Abend. Für diesen schmissen wir uns in Schale und fuhren zur katholischen Kirche. Unser Konzert (Nocturne), indem die musikalischen Darbietungen von kleinen Geschichten -vorgetragen von dem Radiosprecher Stefan Hartmann aus Keitum- ergänzt wurden, „schlug ein wie eine Bombe“. In der Pause gab es kulinarische Häppchen und das Orchester lieferte sich am Fußball-Kicker spannende Duelle.
Nach diesem gelungenem Abend mit ca. 180 Zuhörern fuhren wir müde zu unserer Schlafstätte, wo wir alle tot in unsere Betten fielen.
Am nächsten Tag stand eine Besichtigung der schönen Insel auf dem Programm. Dazu gehörte ein kleiner Spaziergang durch das nördlich gelegene Keitum und die Besichtigung einer der höchsten Dünen. Anschließend gingen wir in List essen. Nach dieser erholsamen Pause fuhren wir wieder nach Westerland, wo wir einen weiteren tollen Strandnachmittag verbrachten. Abends spielte ein ausgewähltes Streicherensemble und die Flötistin Fee Decher in der Abendmesse der katholischen Kirche. Man traf sich dann wieder beim Campingplatz in Hörnum zum Fußball schauen. Nach diesem großartigem Spiel war die Stimmung toll und wir ließen den Abend in Ruhe ausklingen!
Am Sonntagmorgen spielten wir in der Strandmuschel in Westerland bei einem ökumenischen Gottesdienst. Außer einiger –durch den Wind- herumfliegenden Noten lief alles super und wir sammelten anschließend 500€, nach einem gewagten Spendenaufruf von Herr Dr. Bartel (die Kinder müssen ja auch mal Eis essen gehen), ein. Die restliche Zeit des Tages verbrachten wir an dem tollen Strand in Westerland, gingen Eis essen und ein klein wenig shoppen. Dem Abendessen folgte das Finale der WM. Trotz der Enttäuschung der meisten über den nicht ganz verdienten Sieg Italiens, gingen wir danach zusammen zum Strand und genossen bei Chips, Keksen und anderen Leckereien gemütlich in Strandkörben sitzend das herrliche Meer und den letzten Abend.
Montag morgens nach dem Frühstück (endlich mal mit Nutella) suchten wir ein letztes Mal den Strand in Hörnum auf, wo –zur großen Begeisterung - herrliche Wellen waren. Außerdem wurde ein gefährlicher Angriff einer Feuerqualle und ein riskanter Sturz vor der Jugendherberge überlebt. Wir fuhren dann mit dem ganzen Gepäck nach Westerland und hatten noch einige letzte freie Stunden auf der Insel. Als es dann leider Zeit war zu gehen, holten wir unser Gepäck von der katholischen Kirche ab, wo wir es den Tag über abgestellt hatten, und liefen zum Bahnhof. Schweren Herzens diese schöne Insel zu verlassen und der Feststellung, dass diese tolle und unvergessliche Zeit sich nun dem Ende nähert, stiegen wir in die Nord-Ostsee Bahn, um unsere Rückreise anzutreten. In Hamburg stiegen wir in den ICE um, der uns schließlich wieder heil nach Frankfurt zurückbrachte.
Diese Konzertreise wird glaube ich allen Beteiligten in schöner Erinnerung bleiben, denn es war eine perfekte Mischung aus erholsamem Sommerurlaub und Musizieren. Alle haben sich super verstanden und wir haben zusammen eine herrliche Zeit verbracht.
An dieser Stelle vielen Dank an diejenigen, die diese Fahrt ermöglicht haben! Natürlich vor allem an unseren lieben Herr Dr. Bartel!!!!
Wir freuen uns jetzt schon, dass wir in 2 Jahren an diesen tollen Ort voraussichtlich zurückzukehren werden, denn:
Manchmal schließe ich die Augen, stell mir vor ich sitz am Meer
Dann denk ich an diese Insel und mein Herz das wird so schwer.
Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen, wann werd ich sie wieder sehen
Oh, ich hab solche Sehnsucht
Ich verliere den Verstand
Ich will wieder an die Nordsee
Ich will zurück nach Westerland