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Ausbau des Frankfurter Flughafens

Letzte Änderung:
04.03.2009
Verantwortliche/r:
Christoph Döll

Ausbau des Frankfurter Flughafens

Der Vorschlag zu einem Flughafenausbau wurde 1997 vom Vorstand der Lufthansa AG eingereicht. Der Konzern befürchtete, dass zukünftige Kapazitätsengpässe den Flugbetrieb stark beeinträchtigen würden. Diese Forderung wurde von der Fraport AG aufgenommen und unterstützt, jedoch wurde als freiwillige Maxime die Übereinstimmung mit der Bevölkerung gesucht. Zur Kapazitätserweiterung wurden folgende Elemente vorgesehen: eine neue Landebahn, ein weiteres Passagier-Terminal und eine Werfthalle für den Airbus A380.
Fraport stellte im September 2000 ein 10-Punkte-Programm auf, um den Auflagen der Mediationsgruppe, bestehend aus Vertretern des Flughafens, der Gewerkschaften, der Anwohner und der Politik, gerecht zu werden. Darin wird auch ein Nachtflugverbot eingeräumt. Während des Raumordnungsverfahrens (ROV) wurde das benötigte Gelände untersucht. Dabei musste der Boden sogar teils dekontaminiert werden. Es wurden aber auch Zulässigkeiten geprüft: Als Ergebnis des ROV wurde die Landebahn Nordwest ausgewählt, weil sie „vorrangig den Erfordernissen der Raumordnung entspricht“. Die beiden anderen Varianten Landebahn Nordost und Start-/ Landebahn Süd waren damit ausgeschieden. Auf das anschließende Planfeststellungsverfahren (PFV) folgte im Dezember 2007 der Planfestellungsbeschluss (PFB). Dies ist die rechtliche Grundlage, die das Bauen genehmigt.

A380-Halle

Jedoch konnte bis jetzt nur mit der A380-Halle begonnen werden, da sie in einem gesonderten PFV behandelt wurde. Sie ist jetzt schon zur Hälfte fertig gestellt und kann bei der Wartung von Flugzeugen eingesetzt werden. Der PFB für Landebahn und Terminal 3 liegt noch beim Verwaltungsgerichtshof in Kassel vor, damit Betroffene gegen ihn Klage einreichen können.
Allerdings muss ein Beschluss bald erfolgen, denn dem Flughafen ist es nur gestattet, bis zum 28. Februar Bäume zu fällen. Danach beginnt die Vegetationsperiode der Pflanzen und der nächste Beginn zur Rodung wäre dann erst im November. Auch in dieser Hinsicht ist Fraport gewillt, seinen öffentlichen Auftrag zu erfüllen. Denn es werden ebenso viele Bäume an anderen Stellen aufgeforstet, wie durch die Rodung verschwinden werden.
Das Terminal 3 soll ähnlich wie die anderen beiden Terminals mit einer Skylinebahn angebunden werden. Das Gepäck soll mittels einer unterirdischen Gepäckförderanlage transportiert werden können. Mit diesen Systemen kann auch weiterhin eine Umsteigezeit innerhalb eines Slots, das sind 30 Minuten, garantiert werden.
Der gesamte Ausbau soll bis 2020 fertig gestellt sein. Als Gesamtetat stellt Fraport 4 Mrd. € zur Verfügung. Es handelt sich somit um das größte, privat finanzierte Bauvorhaben in Deutschland. Zurzeit investiert Fraport pro Tag 1,5 Mio. € in seinen Ausbau!
Trotz der momentanen Finanzkrise und den damit verbundenen Rückgängen an Flugaufkommen wird der Luftverkehr auch in Zukunft weiter boomen. Diese Vermutungen werden durch die Einweihung vieler Flughäfen zum Beispiel in China bestärkt. Damit der Frankfurter Flughafen am Wachstum partizipieren kann und auch weiterhin attraktiv bleibt, ist der Ausbau dringend von Nöten.
Aus dem oben angeführten Bemühen, mit der Bevölkerung der Region einen Konsens zu bilden, kann man folgern, dass der Flughafen auch für Beeinträchtigungen durch das neue Flugaufkommen bereit ist, in Grenzen zu entschädigen. Dazu gibt es zwei Modelle:

  1. Schallschutzprogramm: Hierunter fallen Gebiete in der Nähe des Flughafens. Auch weiterhin werden nachts Flugzeuge fliegen. Zwar werden es weniger sein, aber sie verursachen dennoch Lärm. Damit Bewohner in einem belasteten Gebiet nachts nicht geweckt werden, werden ihnen Schallschutzinstallationen angeboten. Der Grenzwert im Schlafzimmer liegt bei 52 dB. Während einer Begehung werden die Lärmschwachpunkte lokalisiert, die meistens bei Fenstern, Rollladenkästen und Fenstertüren zu Schlafräumen auftreten. Die Kosten zur Schallisolierung werden zunächst von Fraport übernommen, danach aber auf die entsprechenden Airlines umgelegt.
  2. Casa-Programm: Hauseigentümer, die vor dem 10.06.2002 ein Gebäude gekauft oder errichtet haben, hatten per Definition noch keine Kenntnis über den Flughafenausbau und dessen Auswirkungen. Unter diese Maßnahme fallen alle Gebäude, die in weniger als 350 m Höhe überflogen werden, dies entspricht einem Gebiet mit einer Breite von 300 m mit circa 1200 Immobilien. Innerhalb der Kernzone hat der Eigentümer die Möglichkeit an dem Programm teilzunehmen und dann zu entscheiden, ob er die Immobilie an Fraport verkaufen oder aber eine Ausgleichszahlung von 150 €/m² in Anspruch nehmen möchte. In den Übergangszonen wird eine Ausgleichszahlung von 50, bzw. 100 €/m² angeboten. Im Gegenzug muss sich der Besitzer im Grundbuch verpflichten, sich nicht über die Flugbelästigung zu beschweren.

Gegen den Flughafenausbau gibt es viele Proteste und Initiativen. Dieser Widerstand wurde anhand der Startbahn West erläutert: Hauptbedenken gegen das Vorhaben bestanden in einer mit dem Ausbau einhergehenden Entwertung der Häuser. Doch dies habe sich als eine falsche Befürchtung erwiesen; denn die Grundstückspreise seien sprunghaft angestiegen, als die Startbahn in Betrieb genommen wurde. Der Frankfurter Flughafen als ein Hauptelement der Wirtschaft wirke sich besonders auf das Rhein-Main-Gebiet aus: in diesem Fall in der Aufwertung von Immobilien. Auch in anderer Hinsicht wirke sich der Flughafen positiv aus: Heute rufe ein Arbeitsplatz am Flughafen 2,2 in der Region und 2,77 in der gesamten Wirtschaft hervor. Durch den Ausbau entständen weitere Arbeitsplätze am Flughafen. Zudem nehme man an, dass sich dadurch auch dieser Multiplikationseffekt vergrößern werde; deshalb prognostizierten Fachwissenschaftler weitere 100.000 Arbeitsplätze in Deutschland: Der Flughafen engagiere sich also auch in Sachen Arbeitslosigkeit.

von Isabel Koutsianou, Teresa Kozaris, Jakob Traxler und Michael Wondrak


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