Anlässlich des 100-jährigen Gedenkens an den Ersten Weltkrieg haben Frau Kerfin und Herr Raab den Schülern der Q-Phase und dem Lehrer-Kollegium die Möglichkeit geboten, an einer Studienfahrt nach Verdun teilzunehmen.
Am Freitag den 7. November machten sich also 17 Schüler und 7 Lehrer auf den Weg nach Verdun, die Kleinstadt, die im Ersten Weltkrieg sowohl von französischer als auch von deutscher Seite hart umkämpft war. Nach einer langen Busfahrt und dem Bezug der Zimmer im Hotel konnten wir alle jedoch erst einmal nur ans Essen denken. Schnell war das kleine Restaurant, das bereits im Voraus reserviert war, von unserer Reisegruppe gefüllt. Dort ließen wir den Abend gesellig ausklingen.
Samstag morgens starteten wir mit einer Besichtigung des Fort Douaumont. Dunkel, feucht, kalt, muffig und dreckig, das waren unsere ersten Eindrücke der Befestigungsanlage, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Durch die interessante Führung einer jungen Frau konnte man sich annähernd die Verhältnisse vorstellen, die dort zur Zeit des Ersten Weltkriegs geherrscht haben müssen. Besonders bedrückend fanden wir auch, dass hinter einigen Mauern französische, aber auch deutsche Soldaten begraben liegen, die das Fort kurzzeitig 1916 eingenommen hatten.
Im Haus der Gebeine wurde uns allerdings erst klar, wie viele Menschen diesem Krieg tatsächlich zum Opfer gefallen sind. Vor dem Gebäude erstreckte sich eine Grünfläche mit unvorstellbar vielen weißen Kreuzen. Doch auf diesem Friedhof befinden sich nur die Grabmäler der identifizierten Gefallenen. Das Haus der Gebeine beherbergt nämlich die Knochen aller unbekannten Toten.
Wo früher das Dorf Fleury gelegen hatte, wanderten wir nur noch über eine von Bäumen bewachsene Hügellandschaft. Nur schwer konnten wir uns vorstellen, dass Bomben und Granaten vor 100 Jahren diese Krater verursachten und damit ganze Gemeinden dem Erdboden gleichmachten.
Den Sonntag nutzten wir für eine Besichtigung des Ortes. Beeindruckend waren vor allem die Notre-Dame Kathedrale und das Siegesdenkmal. Bevor wir schließlich die Heimreise antraten besichtigten wir noch die Zitadelle, die im Ersten Weltkrieg als riesiger Unterstand diente.
Die dortige multimediale Führung sorgte gleichzeitig für Ablehnung und Begeisterung.
Insgesamt werden wir das Wochenende in Verdun sowohl mit traurigen als auch mit schönen Erlebnissen in Erinnerung behalten.
Anna Greten und Helen Weser