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Mehr Aristoteles, noch mehr Kant!

Hoher Besuch in der altehrwürdigen Aula des HvGG: Am Mittwoch, dem 20.9.2017, stellte sich der bekannte Philosoph Otfried Höffe den Fragen unserer Schüler. In dem bewährten Diskussionsformat unter der Leitung von Herrn StD Uwe Paulsen entlockten Dora Hollstein, Henrik Hopmann, Harry Matheos und Sophie Schoen dem Philosophen so manches Bekenntnis: So machte er bereits am Anfang seines Gesprächs deutlich, dass er sich als "Liberaler", nicht jedoch als "Liberalist" verstehe. Und in dieser Hinsicht blieb er dem Publikum auch keine Antworten schuldig: Ob Kopftuchverbot, Politikverdrossenheit, AfD-Malaise oder dem (vermeintlichen?) Humanismus militärischer Interventionen - überall warb Höffe für einen souveränen Umgang mit jener Freiheit, die zu gleichen Teilen auch Zumutung und Auftrag bedeute: sowohl in der Toleranz fremder Kulturen als auch in der Verteidigung universeller demokratischer Werte. Diese Aussagen trafen offensichtlich genau den Nerv des Publikums in der voll besetzten Aula: Es entspann sich in mehreren Diskussionsbeiträgen eine intensive Debatte über die Rolle der Vernunft in einer "irritierenden" und "irritierten" Gegenwart, die dem postfaktischen Diktat der Emotion zu unterliegen drohe. Höffes Antwort auf diese Herausforderung war gut aristotelisch und passend zum Ort der Veranstaltung: Um solche Auswüchse zu verhindern, müsse man noch mehr in Bildung und Erziehung investieren.