Freitag, den 27. Oktober trafen sich gegen 13:30 Uhr einige Schüler der Q1 am Alfred-Brehm-Platz vor der Schule. Gemeinsam mit Herrn Raab, Herrn Starck und Frau Kerfin
machten wir uns auf den Weg ins geschichtsträchtige Brügge in Belgien, die Hauptstadt
der Region Westflandern.
Nach einer fast siebenstündigen Fahrt erreichten wir spätabends die Jugendherberge,
von der wir uns recht zügig in die nahgelegene Altstadt aufmachten, um gemeinsam zu
Abend zu essen. Nach einem Sprint, um unseren Tisch noch rechtzeitig zu ergattern,
freuten wir uns über typisch belgisches Bier und die flämische Küche.
Nach dem Essen machten wir uns zu einem ersten kurzen Nachtspaziergang auf, um die
berühmtberüchtigte Altstadt Brügges erstmals zu bewundern – immerhin zählt sie zum
UNESCO-Weltkulturerbe.
Samstag, der 28.10:
Nach einer kurzen Nacht, reichlichem Frühstück in der Jugendherberge und der Ankunft
eines langersehnten Herrn Kühnlein starteten wir unsere Geschichtsexkursion entlang
der Westfront des 1. Weltkriegs in Nieuwpoort, wo wir eine Führung durch das
Westfront Memorial erhielten. Wir erfuhren, welch ausschlaggebende Bedeutung die
Flutung der Küstenregion hinsichtlich des Ausgangs des Stellungskriegs haben sollte: In
Nieuwpoort wurde die Überschwemmung der Polderlandschaft durch Öffnung einiger
Schleusen reguliert. Durch diese List gelang es den Belgiern, die Deutschen zu
überraschen, die sich nicht schnell genug vor den stetig steigenden Wassermassen
schützen konnten. Zum Abschluss der Führung begaben wir uns auf die
Aussichtsplattform des Denkmals und wurden mit einem unglaublichen Blick über jene
Region und die Stadt mit ihren Schleusen belohnt.
Anschließend brachte uns der Busfahrer nach Diksmuide, wo wir nach einer kurzen
Mittagspause das Museum an der Yser besuchten. Ein typischer Flame führte uns durch
die Ausstellung und den Turm, wo einige Originalgegenstände das Leben der Soldaten
im Schützengraben und der Bürger in den Ruinen der Stadt veranschaulichten. Nach
einigen erschreckenden Eindrücken erhielten wir auch hier oben auf dem Yserturm
wieder einen unfassbaren Blick auf die herrliche Landschaft, der die Zerstörung im 1.
Weltkrieg noch unwirklicher erscheinen ließ als vorher. Zum besseren Verständnis der
Lage in den Schützengräben besichtigten wir den so genannten Totengang, ein
wiederaufgebauter Schützengraben, der den vordersten belgischen Posten darstellte.
Zuletzt besuchten wir einen der größten deutschen Soldatenfriedhöfe, auf dem 25.000
Gefallenen gedacht wird, darunter viele Jugendliche. Auch Käthe Kollwitz’ Sohn liegt
dort begraben, zu dessen Andacht eine von ihr entworfene Skulptur aufgestellt wurde.
Auffällig für die Schüler war die hohe Anzahl der Kriegsfreiwilligen im Jahr 1914, deren
Anzahl stetig abzunehmen schien. Den restlichen Abend machten die Schüler sich in kleinen Gruppen erneut auf den Weg, um die nächtliche Altstadt Brügges zu erkunden und genossen ihre lehrerfreie Zeit.
Sonntag, der 29.10.:
Nach Verlassen der Jugendherberge begaben wir uns nach Oostende und besuchten
einen Abschnitt des Atlantikwalls, ein Verteidigungssystem, das die Deutschen im 2.
Weltkriegt vor der befürchteten Landung der Alliierten schützen sollte. Wir sahen die
Lebensweise der Marinesoldaten im Bunker an der stürmischen Nordsee.
Zum Abschluss gingen wir an den Strand, wo Herr Kühnlein und einige Schüler den
Wellengang unterschätzten und nasse Füße bekamen, vielen Dank, Herr Kühnlein!
Die Mittagspause verbrachten wir in Oostende, wo einige die letzten belgischen Fritten
genossen, bevor wir uns auf den langen Heimweg begaben.
Im Namen aller teilnehmenden Schüler bedanken wir uns sehr bei Frau Kerfin, Herrn
Starck, Herrn Kühnlein und Herrn Raab, die uns diese tolle Fahrt ermöglichten und uns
eine schöne Zeit bereiteten!
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