Das Gagern ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. Manchmal merken wir gar nicht, dass wir etwas tun oder andere an unserer Schule etwas an die Schülerschaft geben, das für andere Schulen keine Selbstverständlichkeit darstellt. Dies trifft auch auf die Verbraucherbildung zu. Umso mehr freuen wir uns, dass das Gagern dieses Jahr zum zweiten Mal als Verbraucherschule ausgezeichnet wurde, nachdem wir bereits in der letzten Runde erfolgreich waren.
Diese Auszeichnung verleiht die Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. für besonderes Engagement in der Verbraucherbildung. Das Heinrich-von-Gagern Gymnasium wurde aufgrund unserer vielen Angebote im Bereich Finanzen, Nachhaltigkeit, Ernährung und Medien als eine von 57 Schulen bundesweit ausgezeichnet. Wir verbinden auf preiswürdige Weise intellektuelle mit Alltagskompetenzen, kann man aus der Entscheidung der Jury schließen. Aus diesem besonderen Anlass ist ein Teil des SV-Teams gemeinsam mit unserem Schulleiter Herrn Dr. Köhler und Herrn Nijhawan nach Berlin gefahren und hat dort als Repräsentant der Schüler*innengemeinde an der Preisverleihung teilgenommen.
Die Veranstaltung begann in der Hessischen Landesvertretung, das im Übrigen architektonisch ein höchst ansehnliches Gebäude ist, mit einer Rede von Klaus Müller, dem Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes e.V.. Im Anschluss stellten vier ausgewählte Schulen, darunter wir, ihre Projekte vor. Neben #climonomics (hier das Video, welches wir zeigten) von unserer Seite wurden Selbstverpflegungs-Fahrradtouren, Wasserflaschendienste und Medienprojekte präsentiert.
Zwischendurch wurde eine von der Verbraucherzentrale zur Verfügung gestellte Rallye auf der App Actionbound vorgestellt, die dem Lernen und Weiterbilden im Bereich aufgeklärter Konsum dient. In dieser Zeit hatten alle Anwesenden die Möglichkeit sich eines der vier vorgeschlagenen Spiele auszusuchen. Bei dem einen Spiel ging es zum Beispiel um ein Mädchen, das ein Bankkonto anlegt. Die Spielenden mussten Fragen beantworten (Wozu dient ein Girokonto etc.?). Am Ende der Zeit wurden Gewinner gekrönt und erhielten eine kleine Belohnung.
In den Pausen gab es Zeit, um Ideen auszutauschen und zahlreiche inspirierende Gespräche mit anderen Schulvertretern*innen zu führen. Menschen aller Altersgruppen und Herkunftsstädte unterhielten sich über ihre jeweiligen Projekte und drüber hinaus. Gleichzeitig waren diese Unterhaltungen eine Art Feedback, denn schnell wurde klar, dass gerade „unser #climonomics“, welches wir in einem kleinen Video zeigten, eine große Begeisterung bei anderen Schulen hervorrief. So war es wenig erstaunlich, als manche der ausgezeichneten Schulen im Anschluss sagten, sie wollten die Idee von #climonomics in einem kleineren Rahmen übernehmen. Die SV schaffte es darüber hinaus sogar, anderen Teilnehmer*innen der Preisverleihung einige andere Konzepte unserer Schule näher zu bringen. Zum Beispiel wollten manche die Pfandflaschensammelstellen oder das Digitale Medienprojekt von Schülern für Schüler*innen an ihren Schulen ausprobieren.
Als Höhepunkt der Veranstaltung kann die Laudatio und die eigentliche Preisverleihung durch Christine Lambrecht, Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz, bezeichnet werden. Sie endete mit einem Gruppenfoto, dem Überreichen der Plaketten und Urkunden und der abschließenden Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen. Was uns besonders erfreute: Als die Ministerin von #climonomics hörte, bat sie ausdrücklich um weitere Informationen. Hieraus lernen wir, dass unser Engagement in der Schule besonders im Bereich Umwelt und Klimaschutz nicht ‚für die Katz‘ ist, sondern von der Politik ernst genommen wird, durchaus mit einer entsprechenden Begeisterung.